Samstag war ich mit einem guten Freund wandern. Wir nehmen uns solche Tage für tiefgründige Gespräche, um Abstand vom Alltag zu bekommen.
Unser Ziel ist oft die Schwäbische Alb, und so führte uns auch dieses Mal der Weg auf schmalen Pfaden hinauf auf den Albtrauf. Der Nebel wurde mit zunehmender Höhe dichter. Oben schneite es leicht. Dieses eher unwirtliche Wetter zauberte eine ganz besondere Stimmung, die unsere Alb nicht weniger faszinierend erscheinen ließ als an einem Sommertag.
Außer ein paar Jägern, die ihre Jagd soeben beendet hatten, waren wir alleine. Erleichtert über das Ende der Jagd kreuzte ein Rehbock unseren Pfad. Zwischen Felsen waren schemenhaft altehrwürdige, knorrige Bäume zu erkennen. Ihre Zweige waren mit einer feinen Schneeschicht bedeckt, die die Umrisse des Astwerks klar abbildete. Am Boden stehende, verreifte Samenstände und Gräser zeichneten mit Wald, Wiesen und Hecken ein besonderes Bild: unwirtlich abstoßend und doch faszinierend anziehend.
Einladend war der Tag nicht. Dennoch bescherte er uns ein ganz besonderes Erlebnis und einen guten Gedankenaustausch, von dem wir wieder eine ganze Weile zehren können.
Wie gut, dass wir es trotz des Wetters gewagt haben!