Beim Herbstspaziergang kann man sie in so manchem Vorgarten entdecken. Flammend rot, leuchtend gelb, manchmal auch mit rosa Bäckchen: Zieräpfel. Die bei älteren Generationen noch als Holzapfel bekannte Vitaminbombe wird heute völlig zu Unrecht als reine Zierpflanze angesehen – daher wohl auch der Name. Darüber freuen sich natürlich die Vögel, bietet sich hier doch ein natürliches und schmackhaftes Winterfutter in großer Menge.
Die guten Eigenschaften der Zieräpfel kann man aber auch selber nutzen, indem man ihren Saft gewinnt. Dazu werden die gewaschenen Früchte mit Wasser bedeckt und aufgekocht. Innerhalb kürzester Zeit sind sie weich und platzen auf. Nach kaum zehn Minuten kann man sie abseihen. Den so gewonnenen Saft kocht man mit Zucker auf und füllt ihn heiß in Flaschen mit Schraubverschluss. So hält der Saft für mehrere Monate und kann im Winter als Punsch mit Glühweingewürz genossen werden. Der säuerliche, nach Zitrone schmeckende Saft ist ganz nebenbei auch ein heilsamer Fiebersaft.
Wird beim Kochen Gelierzucker verwendet, entsteht ein herrliches Gelee, das bei Briten so beliebte Crab-Apple-Jelly.
Die verbleibenden Kerngehäuse landen auf dem Komposthaufen und sind wiederum ein leckeres Vogelfutter.
Karin Urban, Remshalden