Cocktailtomaten

Obst & Gemüse

Tomaten selbst ziehen

Eine Anleitung zur Aussaat

Tomaten können nicht nur als Setzlinge gekauft, sondern auch aus Samen selbst gezogen werden. Dies bietet sich besonders dann an, wenn Sie sich nicht mehr auf die als Setzlinge angebotenen Tomatensorten beschränken möchten. Zudem können Sie den Zeitpunkt der Aussaat Ihren Gegebenheiten anpassen.

So finden Sie Ihre Tomatensorten

Die Anzucht eigener Tomaten fängt mit der Auswahl des Saatguts an. Saatgut für eine Vielzahl von Tomatensorten ist am einfachsten im Internet zu finden. Kleinere, oft leidenschaftliche Züchter bieten liebevoll vermehrte Sorten in vielen Größen und Farben an. Bei diesen Sorten können Sie dann, sofern es sich nicht um F1-Hybriden handelt, die Samen im Herbst für die Aussaat im Folgejahr selbst gewinnen. Ich beziehe meine Tomatensamen bei www.dreschflegel-saatgut.de, es gibt jedoch auch viele andere, sehr gute Lieferanten. Ein guter Zeitpunkt zum Stöbern, Lieferanten ausfindig machen und Sorten auszuwählen ist der Winter.

So legen Sie den Aussaatzeitpunkt fest

Tomaten können 6-8 Wochen nach der Aussaat ausgepflanzt werden. Da Tomaten beim Auspflanzen in wärmerer Erde besser anwachsen, empfiehlt es sich, Tomaten erst etwa zwei Wochen nach den Eisheiligen auszupflanzen, bei uns also Ende Mai. Demnach sollten Sie Ihre Tomaten Anfang April aussäen.

So wählen Sie Aussaatgefäße und –erde aus

Zur Aussaat bieten sich Töpfe, Multitopfplatten oder flache Schalen an. Gesät wird in ungedüngte Aussaaterde. Die Verwendung von Aussaaterde ist wichtig, da die jungen Wurzeln den in normaler Erde vorhandenen Dünger nicht vertragen. Um Staunässe zu vermeiden, sollten die Gefäße über Abzugslöcher verfügen.
Der Vorteil von Multitopfplatten ist der geringe Platzbedarf zum Zeitpunkt der Aussaat im Vergleich zu Töpfen. Darüberhinaus können zum Pikieren die jungen Pflanzen aus Multitopfplatten, im Vergleich zu Aussaatschalen, ohne Beschädigung der Wurzel entnommen werden. Wer genügend Platz zur Verfügung hat, kann die einzelnen Samen auch gleich in Blumentöpfe aussäen.

So säen Sie Ihre Tomatensamen aus

Füllen Sie Ihre Aussaatbehälter mit Aussaaterde und geben Sie je ein Samenkorn in ein etwa 1 cm tiefes Loch. Das Loch können Sie zum Beispiel mit einer Stricknadel oder einem Pikierholz stechen. Anschließend wir das Loch mit Aussaaterde aufgefüllt.
Gießen Sie Ihre Saaten vorsichtig von oben an. Wassersprüher eignen sich gut dazu. Die Gefäße sind nun beständig feucht, jedoch nie nass oder trocken zu halten. Ein Austrocknen der Aussaatgefäße lässt die Keimlinge absterben. Damit sich Ihre Keimlinge gut entwickeln, benötigen Sie eine Temperatur von 18-20°C, die Tag und Nacht gehalten werden soll. Temperaturen unter 15°C behindern die Keimung stark und können zu Verkrüppelungen führen. 5 bis 10 Tage nach der Aussaat erscheinen die ersten Keimlinge.
Eine schnellere Entwicklung Ihrer Tomatenpflänzchen erreichen Sie, wenn Sie mehrmals am Tag vorsichtig(!) über die jungen Pflänzchen streichen. Näheres dazu finden Sie in dem Bericht von Jürgen Rösemeier-Buhmann unter www.muhvie.de.

So pikieren Sie Ihre Tomatenpflänzchen

Sobald Ihre Tomatenpflänzchen drei bis vier Blättchen haben, sollten sie pikiert werden. Dazu eignen sich gut Pflanztöpfe von 8 bis 10 cm Durchmesser mit Ablauflöchern, in die die jungen Pflänzchen einzeln eingesetzt werden.
Vor dem Pikieren werden die Töpfe mit einem lockeren Substrat gefüllt. Ich selbst fülle zunächst zwei Zentimeter Aussaatsubstrat in die Töpfe ein, verteile darauf etwas organischen Dünger und fülle weitere zwei Zentimeter Aussaatsubstrat in den Topf. Darauf setze ich die jungen Tomatenpflänzchen, die ich zuvor mit einem Pikierholz, Messer oder Löffel vorsichtig und einzeln dem Aussaatgefäß entnommen habe. Beim Einpflanzen sollten Sie darauf achten, dass weder Stängel noch Wurzeln abgeknickt werden. Anschließend füllen Sie den Topf vorsichtig mit Substrat auf. Die Tomatenpflänzchen können dabei tiefer eingepflanzt werden, als sie im Aussaatgefäß standen. An dem nun im Substrat stehenden Stängelstück können sich zusätzliche Wurzeln bilden.

Unmittelbar nach dem Umpflanzen sollten Sie Ihre Tomatenpflänzchen wässern. Auch hier bietet sich wieder das Anfeuchten des Substrats von oben, zum Beispiel mit einer Sprühflasche, an. Bis die Pflänzchen angewachsen sind, sollten Sie sie nicht dem direkten Sonnenlicht aussetzen.

So härten Sie Ihre Tomatenpflanzen ab

Bevor Sie Ihre Tomatenpflänzchen in den Garten setzen, sollten sie abgehärtet werden. Darunter versteht man das langsame Gewöhnen der Jungpflanzen an die Sonneneinstrahlung und Temperaturen im Garten. Stellen Sie Ihre Pflänzchen zunächst in den Schatten und gewöhnen Sie sie langsam an die Sonne. Damit sie im Wind nicht abknicken, sollten Sie Ihre Schützlinge an Stäbchen vorsichtig anbinden. Solange die Nachttemperaturen unter 10°C liegen, sollten Sie Ihre Tomaten nachts hereinräumen.

Sobald die Bodentemperaturen etwa 15°C betragen, können Ihre Tomaten ausgepflanzt werden. Als Faustregel kann als Zeitpunkt etwa zwei Wochen nach den Eisheiligen angenommen werden.

Tipps zur Weiterkultur Ihrer Tomatenschützlinge finden Sie unter dem Beitrag Tomaten anbauen.

Und nun wünsche ich Ihnen viel Freude und Erfolg bei der Anzucht Ihrer eigenen Tomaten.

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